Einleitung
CRM-Systeme sind heute unverzichtbar für Vertrieb, Marketing und Kundenservice. Doch bevor der erste Lead sauber ins System fließt, steht eine zentrale Entscheidung an:
Wollen wir ein flexibles Allzweck-CRM oder eine spezialisierte Branchenlösung?
Beide Ansätze haben ihre Berechtigung – aber nicht beide passen zu jedem Unternehmen. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Lösung wann die Nase vorn hat – und warum der vermeintliche Branchenvorteil manchmal zur Innovationsbremse wird.
Was ist ein General Purpose CRM?
- Modularen Aufbau für individuelle Prozesse
- Hohe Integrationsfähigkeit über APIs und Add-ons
- Skalierbarkeit für wachsende Anforderungen
- Unabhängigkeit von Branchenvorgaben
Vorteile eines Allzweck-CRM
- Maximale Flexibilität: Eigene Prozesse lassen sich exakt abbilden – von Lead-Scoring bis Service-Tickets.
- Innovationsfähig: Neue Geschäftsmodelle, Automatisierungen oder KI-Features lassen sich einbinden.
- Skalierbarkeit: Auch komplexe Strukturen (mehrere Standorte, Länder, Marken) sind kein Problem.
- Langfristige Investitionssicherheit: Große Anbieter entwickeln ihre Plattformen kontinuierlich weiter.
Nachteile eines Allzweck-CRM
- Initialer Projektaufwand: Prozesse und Masken müssen erst individuell aufgebaut werden.
- Höherer Schulungsbedarf: Ohne vorgefertigte Branchenbegriffe müssen Mitarbeiter stärker an Bord geholt werden.
- Keine fachlichen Templates: Alles ist möglich – aber eben auch nichts vorgegeben.
Was ist ein Branchen-CRM?
- Vorgefertigte Datenmodelle, Terminologien und Masken
- Branchenübliche Workflows und Rollenverteilungen
- Oft integrierte Spezialfunktionen (z. B. Projektzeitplanung, OP-Dokumentation)
Vorteile eines Branchen-CRM
- Schneller produktiv: Viele Funktionen sind direkt einsetzbar.
- Niedrige Einstiegshürde: Anwender finden sich in „ihrer Sprache“ sofort zurecht.
- Standardisierte Prozesse: Kein langes Design der Abläufe nötig.
- Geringerer Projektaufwand: Weniger Customizing, geringere Kosten zu Beginn.
Nachteile eines Branchen-CRM
- Begrenzte Flexibilität: Änderungen am Prozess- oder Datenmodell oft nur mit hohe Aufwand möglich.
- Anbieterbindung: Erweiterungen können oft nur durch den Hersteller erfolgen.
- Technologische Einschränkungen: Moderne Funktionen wie KI, moderne UX oder Integrationen fehlen häufiger.
- Kaum Differenzierung: Wenn alle Wettbewerber dieselbe Software nutzen – wo bleibt der Vorteil?
Branchenlösungen: Vorteil oder Einheitsbrei?
Auf dem Papier klingt ein CRM „für genau meine Branche“ verlockend. Doch genau darin liegt auch das Risiko:
Wettbewerbsvorteile entstehen durch das, was Sie besser machen als der Rest.
Viele Unternehmen erkennen zu spät, dass ihre CRM-Software ihnen gar nicht die Freiheit gibt, neue Ideen oder veränderte Geschäftsmodelle umzusetzen. Die Standardprozesse, mit denen 50 andere Wettbewerber auch arbeiten, schaffen kaum Differenzierung.
Unternehmen, die neue Kanäle etablieren, individualisierte Services bieten oder intern skalieren möchten, stoßen mit Branchenlösungen oft schnell an die Decke – sowohl konzeptionell als auch technisch.
Wann passt welches CRM?
Setzen Sie auf ein Akkzweck CRM, wenn:
- Ihre Prozesse individuell oder differenzierend sind.
- Sie mehrere Geschäftsbereiche oder Märkte bedienen.
- Sie mittelfristig wachsen oder sich neu positionieren wollen.
- Sie Innovationstreiber im Markt sein möchten – und nicht nur Verwalter von Standards.
Beispiel:
Ein Maschinenbauer, der Vertrieb und Kundenservice über mehrere Länder und Sprachen hinweg integriert managen möchte
Setzen Sie auf ein Branchen-CRM, wenn:
- Ihre Prozesse stark dem Marktstandard entsprechen.
- Sie schnell starten wollen, ohne langes Customizing.
- Ihr Team wenig IT-Ressourcen hat und sich einfache Bedienbarkeit wünscht.
- Sie keine umfassenden Veränderungen oder Skalierungen planen.
Beispiel:
Ein regionaler Bauträger mit klaren Projektphasen, festen Partnern und typischen Abwicklungsprozessen im Wohnungsbau.
Fazit: Die Wahl entscheidet über mehr als nur das System
Die Frage ist nicht nur: Welches CRM passt heute zu uns
Sondern: Welches CRM trägt unsere Entwicklung in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit?
Branchenlösungen bieten oft einen schnellen Einstieg – aber begrenzte Zukunftsperspektiven. General Purpose CRMs erfordern mehr Initialaufwand – ermöglichen dafür aber echte Differenzierung und Skalierung.
Sie möchten fundiert entscheiden?
Gerne begleiten wir Sie bei diesem Entscheidungsprozess – unabhängig und mit dem Blick aus 20+ Jahren CRM-Praxis.
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